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Amiga Collections: Cactus
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Cactus #35 - Animationen III (1989-10)(Commodore Amiga Creativ Und Software Usergruppe)(de).zip
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Cactus #35 - Animationen III (1989-10)(Commodore Amiga Creativ Und Software Usergruppe)(de).adf
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1989-10-24
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13KB
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239 lines
Hallo, Freunde, hier ist wieder Stachel-Guido!
(Einen Moment Pause, um Deiner Oma zu gedenken, die sich im Grabe umdrehen
würde, wenn sie wüßte, was für einen Schund Du gerade liest.)
Hallo Leute, das wird wieder mal ein heißer Herbst, mit all den Amiga-
veranstaltungen, die uns erwarten: AmiExpo in Köln, Cactus-Treffen in
Grevenbroich, und, und, und...
Also wovon ich Euch heute erzählen möchte, das ist der Polterabend unseres
inzwischen mehr oder weniger glücklich verheirateten EMMI, dessen Mutti
auf mich bei dieser Feier einen mehr als bleibenden Eindruck hinterlassen
hat (versuch Du mal, jemand zu vergessen, der sich mit seinen zwei
Zentnern auf Dich lehnt, stöhn...).
Vorher möchte ich aber noch unbedingt etwas zum Thema "Telefonanrufe"
loswerden. Hiermit kröne ich Josef "Joker" Herrmans (Herrmanns & Kommelter)
zum ungekrönten König der anonymen Anrufe. Wie ich Euch schon mal erzählt
habe (oder auch nicht?) bin ich zur Zeit "Zivi" in einer Einrichtung,
die es sich zum Ziel gesetzt hat, arme Alkoholiker zu Kaffee und Kuchen zu
bekehren. Da bin ich nun der KK&WW (Kaffeekellner & Würstchenwärmer).
Eines schönen Nachmittags, ich bin grad mal wieder tüchtig am schuften,
wie es halt die Art der Zivis ist (ey, wer lacht, kriegt Haue!), da geht
doch plötzlich dieses verdammte Telefon. Ich natürlich ran, melde mich
mit Namen, und höre eine fremd klingende Stimme.
Stimme: "Habt Ihr denn Schnaps da?" Ich: "Klar, wennste welchen mitbringst!"
Stimme: "(Prust!) Weißte, wer hier ist?" Ich: "(Groll) Nee, weißte denn,
wer HIER ist?" Stimme: "(Keuch, stöhn, prust) Hier ist der Josef!"
Ich: "Aaaargh! Mord! Totschlag!"
Na warte, Josef, wenn ich das nächste Mal vorbeikomme, saufe ich Dir zur
Strafe Deine ganzen Vorräte weg, hehe...Naja, zumindest den Orangensaft...
Soweit zum Thema anonyme Anrufe. Das wichtigste Ereignis der vergangenen
Wochen war dagegen der von langer Hand vorbereitete Polterabend unseres
lieben Emmi samt seiner späteren Frau. Es hatte ja einmal so kommen
müssen, und leider war der liebe Emmi sich nicht bewußt, was ihm blühte,
als er CACTUS komplett einlud, ihm die Vorräte wegzufressen und zu -saufen.
Die Anreise vollzog sich in vier Autos; nebst Freddy und Freundin waren
auch Tommi und Marcus mit ihrem Anhang gekommen. Wolli, Achim und ich
durften da natürlich nicht fehlen, um das Katastrophenteam zu vervoll-
ständigen. Erstes Hindernis zu unserem Emmi war die weiträumige Absperrung
um das hell erleuchtete Haus und die düster erleuchtete Straße. Das ärgerte
wohl Wolli; ohne auf meine Protestrufe zu achten, fuhr er dicht an die
Absperrung, öffnete den Kofferraum und - ließ die Kacheln hageln!
Ich habe nachgemessen; bestes Ergebnis waren immerhin fünfzehn Meter,
was ungefähr die Entfernung bis zum eigentlichen Haus darstellte.
Die Hausherrin konnte merkwürdigerweise Wollis sportliche Höchstleistungen
nicht richtig würdigen; Minute später nach Beginn des Bombardements kam
die zukünftige Frau Emmerich herangestürzt, duckte sich unter dem
Bombardement und schaffte es in einem gewagten Hechtsprung, Wollis
Kachelinferno zu entgehen. Danach erwies sich Wolli als zäher Verhand-
lungspartner; die gute Frau öffnete schließlich die Absperrung, so daß
Wolli bis ans Haus heranfahren konnte und dort mit unserer Hilfe die
restlichen Kacheln malerisch auf dem unschuldigen Asphalt zerkrümelte.
Einen ersten Hinweis auf die Menge der zu erwartenden Genüsse erhielten
wir, als wir uns dem haus näherten. Das Blickfeld wurde hier fast ganz
von einem riesigen Klowagen eingenommen, der in seinen Ausmaßen fast
die Größe von Helgoland erreichte und während des Abends wohl auch die
gleichen Wassermassen zu bändigen hatte. Gegenüber nun fand sich ein
riesiges Zelt, dessen Ackerboden zu Beginn des Abends einen vertrauen-
erweckend trockenen Eindruck machte. Auf dem Weg zum Zelt, wo sich
unser freudestrahlender Emmi aufhielt, machte das gemeinschaftliche
Cactus-Hochzeitsgeschenk die Runde; Linksaußen BETTina (Tommis Freundin)
spielte es geschickt dem Mittelfeldspieler Tommi zu; der landete einen
Tiefpaß zu Stürmer Wolli. Wolli wiederum täuschte zu Marcus an, schoß
das Ding aber mit einer blitzschnellen Drehung dem Libero Guido zu.
Da hatte ich nun das Ding und mußte es einlochen. Also nichts wie mit
sturem Blick aufs Tor marschiert, immer dribbeln, und schließlich der
letzte Kick, genau in Emmis Hand.
Was finden die anderen eigentlich schlimmes dabei, ein Kochbuch zu
schenken? Nur, weil Emmi irgendwann wohl mal ein paar Knödel zuviel
gegessen hat, die er jetzt nicht wieder runterbekommt? Er hat sich
dann auch echt artig bedankt; nur seine Frau fragte später nach, ob
das eine Anspielung sei... "Auf was?" fragten wir mit unschuldigem
Augenaufschlag zurück, womit das Thema für uns erledigt war.
Das letzte, was wir sahen, als wir ins Zelt gingen, war ein Emmi mit
einem Besen in der Hand, der verzweifelt die Reste von Wollis Rekord-
versuch im Kachelwerfen zu entfernen versuchte.
Drinnen fanden wir zielsicher die letzte noch unbesetzte Bank; Marcus
und Tommi gingen natürlich sofort los, um ein Glas mit schäumendem,
braunen Inhalt (nein, keine Cola!) zu erhalten. Alsbald nahte dann
auch Emmis Mutti, eine imposante Erscheinung. Die Ähnlichkeit mit dem
Sohn war unverkennbar; nur Haare hatte Emmi weniger...
Die gute Frau war alles andere als ein Federgewicht und hatte schon ein
paar zuviel gekippt, als sie uns ankündigte: "Ich hab schon ´n paar inner
Krone, aber datt dürfter nitt ernst nehmen. Ichab mir jeschworen, heut
auf allen Vieren nach Haus zu kommen, hick!" Leider entdeckte die Frau
kurz darauf ihre zärtliche Ader; kaum hatte sie das Tablett mit den
vielen Gläsern abgesetzt (die leeren stammten wahrscheinlich von ihr),
hatte ich nicht mehr viel zu lachen. Oder lach Du mal, wenn Dir zwei
Zentner im Genick hängen...
Komischerweise wurden meine Hilferufe nicht ernst genommen, so daß ich
zu einer anderen Taktik greifen mußte. Ich griff zum naheliegendsten,
und das war in diesem Falle Marcus´ Tina. Den linken Arm um Tina gelegt,
ab und zu ein paar glutvolle Blicke in ihre Richtung, und schon bald
wurde Mutter Emmerich eifersüchtig. Gottseidank war sie kein Schlägertyp,
und so verließ sie nach kurzer Zeit meinen Nacken, um sich einen neuen
Verehrer zu suchen. Puh, das war knapp! Naja, bei meiner Schönheit leider
kein Einzelfall (*** Schönheit nennt der das! HAHAHA! -Wolli- ***).
Nach den ersten paar Dutzend Bierchen stieg dann am Cactus-Tisch die
Stimmung rapide an. Selbst die Musik, die wohl Emmis Opa ausgewählt
hatte ("die beliebtesten deutschen Schlager 1950-65") klang nun gar
nicht mal so schlecht. Das äußerte sich in heftigen Schunkelbewegungen
unsererseits, die nicht selten mit einem Umstürzen der Bank endeten.
Wollis Reinigung finanzierte davon am folgenden Tag übrigens die
Anschaffung einer zweiten Waschmaschine. Mittlerweile regnete es
nämlich draußen Wasser und innen Bier, nachdem Wolli und Marcus
ein Tablett mit, wie sie sagten "altem Altbier" entdeckt hatten.
Statt das Zeug zu saufen, wurde der Rasen damit gedüngt (Emmi
wundert sich noch heute, warum sein schöner Rasen stellenweise blau
ist!). Da war es nur gerecht, daß Wollis Bank (zusammen mit ihm) genau auf
den "gedüngten" Rasen fiel, hehe...
Tina und Marcus entdeckten an diesem Abend auch den endgültigen
CACTUS-Drink. Das Ganze begann, als Emmis Zukünftige mit einem Tablett
Genever ankam. Ich dachte zuerst, die wollte uns vergiften, aber
Marcus überzeugte mich davon, daß man das Zeug sogar trinken kann.
Er und Tina opferten sich dann gemeinsam zur Erprobung des CACTUS-
Drinks. Dazu stellten sie das Glas Genever vorsichtig in einem vollen
Glas Altbier ab; die Mischung sah widerlich aus, war aber trinkbar.
Kurze Zeit später war allerdings bei Tina ein starkes Nachlassen der
Schunkeltätigkeit erkennbar; vielleicht war sie schon ein wenig
übertrainiert...Daß sie auf dem Rückweg den Genever fast in Tommis neues
Auto wieder abgelassen hätte, sollte man nicht überbewerten.
Auf dem Rückweg kam dann die große Stunde der Cactus-Freundinnen. Die
waren von ihren Freunden vorher vertraglich zur Nüchternheit verpflichtet
worden; bei Zuwiderhandlungen drohte das Anhören des CACTUS-Mega-Mix
(CACTUS #34) nicht unter fünf Minuten.
Auch Stachel-Guido war im herkömmlichen Sinne nüchtern; mein Colarausch
(laut Wolli) zählte verkehrsrechtlich nicht. So war ich denn total
überrascht, als Wolli mir den Schlüssel zu seinem kostbaren Auto
überreichte; im allgemeinen bin ich auch als "Crazy Crasher", "Ampelkiller"
oder "Der rasende Tod" bekannt.
Na und, was kann ich denn dafür, wenn alle Ampeln Rot werden, sobald
sie mich sehen? Komisch - fast jeder wird Rot, wenn er mich sieht -
naja, das ist halt der Fluch der bereits erwähnten Schönheit (*** Fängt
der schon wieder davon an! -Wolli- ***).
Irgendwie haben wir dann auch die Heimfahrt überlebt; wahrscheinlich
hatte die Polizei alle Straßen abgeriegelt, als sie hörten, daß ich
unterwegs bin. So hatten wir nicht mit Gegenverkehr zu kämpfen (was
wollen die ganzen Autos immer auf MEINER Fahrspur? Sollen die doch,
wie es sich für den Gegenverkehr gehört, rechts fahren!) und kamen
deshalb gut nach Hause.
Ich für meinen Teil bin jetzt auf den Geschmack gekommen und melde
mich freiwillig, auf weiteren Polterabenden dabei zu sein (wenn auch
nicht unbedingt als Hauptdarsteller). Eins kann ich aber jetzt schon
für die CACTUS-Usergruppe versprechen: Wir werden wieder dabei sein,
wenn Emmi das nächste Mal Polterabend feiert!
Zum Schluß wie immer ein paar Grüßchen an die wichtigsten Leute dieser
CACTUS-Diskette:
MICHAEL KLEIN - Wir danken Michael Klein und dem Commodore Mini
Club Krefeld (Hallo Jürgen!) für die Überlassung
der Animation "TheMagician". Tja, mit Geduld und
Spucke geht alles - sogar Raytracing!
ROGER FISCHLIN - Hallo Roger, vielen Dank für Deinen neuen Textlister,
mit dem wir die Texte anzeigen. Ein neues SUPER-
Programm von Roger werdet Ihr übrigens auf einer
der beiden nächsten Cactus-Disks finden...
WOLFGANG HEISLER - Wolli hat wieder mal diese Disk fabriziert. Nun sucht
er einen preiswerten Bunker, denn die ganzen
Stinkbombendrohungen sind auf die Dauer doch lästig,
hehe...
GUIDO COENEN - Das bin ich! Von mir stammt die Idee und die
Animation mit der Workbench-Hand. Außerdem habe ich
die neuen Icons für das Texte-Verzeichnis entworfen
und fertiggestellt. Hach, was sind wir heute wieder
mal kreativ (*** Kreativ kommt von Kretin! -Freddy- ***)
Unsere Freundinnen - Sie sind klein, grün und ohne Stacheln. Das zeigt:
CACTUS ist auch auf dem Mars verbreitet.
Atari - Jüngsten Gerüchten zufolge hat sich der letzte ST-
Eigentümer Deutschlands im Frühjahr 1989 in
Hannoversch-Münden am Netzteil seines Atari
aufgehängt, nachdem ihm ein C64 gezeigt wurde.
Der C64-Besitzer wurde wegen vorsätzlicher Protzerei
verhaftet.
COMMODORE - Allen Bemühungen Commodores zum Trotz haben sich doch
noch eine Menge Leute den Amiga zugelegt. Ein Wunder!
Allen, die uns
erwähnen - Haut in die Tasten, Jungs! Noch heute müssen zwei
positive Kritiken über Cactus geschrieben werden!
Jegliche Zuwiderhandlung wird mit CACTUS-Disks nicht
unter drei Stück bestraft...
Allen, die uns
unterstützen - Wir danken insbesondere den folgenden Firmen für ihre
großzügige Unterstützung und ihren guten Service
(in alphabetischer Reihenfolge):
APS electronic, Sonnenborstel 31, 3071 Steimbke
ELMSOFT, Schmiedeberg 12, 3308 Königslutter
Herrmanns & Kommelter, Vom-Bruck-Platz 45, 4150 Krefeld
Schlußwort:
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Geld- und Sachspenden und Heiratsanträge sind jederzeit willkommen!
(Heiratsanträge bitte mit Bild; Geld und Sachen nehmen wir auch ohne;
so großzügig sind wir trotz fortgeschrittener Verkalkung noch.)
Ach, nochwas: Kennt jemand zufällig die Adresse von Dagobert Duck? Wir
bräuchten mal ein paar Baupläne für einen Geldspeicher,
weil ja mit PD sooooo unheimlich viel Geld zu verdienen
ist. Wer kennt übrigens einen preiswerten Sargtischler?
Die beiden Cactus-Mitglieder, die Anfang des Jahres
verhungert sind, fangen allmählich an zu stinken...
GUIDO, der Stacheligste Stachelige.
Euer Redakteur Guido