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/ Amiga Collections: Cactus / Cactus #35 - Animationen III (1989-10)(Commodore Amiga Creativ Und Software Usergruppe)(de).zip / Cactus #35 - Animationen III (1989-10)(Commodore Amiga Creativ Und Software Usergruppe)(de).adf / Texte / 5 < prev    next >
Text File  |  1989-10-24  |  13KB  |  239 lines

  1. Hallo, Freunde, hier ist wieder Stachel-Guido!
  2. (Einen Moment Pause, um Deiner Oma zu gedenken, die sich im Grabe umdrehen
  3. würde, wenn sie wüßte, was für einen Schund Du gerade liest.)
  4.  
  5. Hallo Leute, das wird wieder mal ein heißer Herbst, mit all den Amiga-
  6. veranstaltungen, die uns erwarten: AmiExpo in Köln, Cactus-Treffen in
  7. Grevenbroich, und, und, und...
  8.  
  9. Also wovon ich Euch heute erzählen möchte, das ist der Polterabend unseres
  10. inzwischen mehr oder weniger glücklich verheirateten EMMI, dessen Mutti
  11. auf mich bei dieser Feier einen mehr als bleibenden Eindruck hinterlassen
  12. hat (versuch Du mal, jemand zu vergessen, der sich mit seinen zwei
  13. Zentnern auf Dich lehnt, stöhn...).
  14.  
  15. Vorher möchte ich aber noch unbedingt etwas zum Thema "Telefonanrufe"
  16. loswerden. Hiermit kröne ich Josef "Joker" Herrmans (Herrmanns & Kommelter)
  17. zum ungekrönten König der anonymen Anrufe. Wie ich Euch schon mal erzählt
  18. habe (oder auch nicht?) bin ich zur Zeit "Zivi" in einer Einrichtung,
  19. die es sich zum Ziel gesetzt hat, arme Alkoholiker zu Kaffee und Kuchen zu
  20. bekehren. Da bin ich nun der KK&WW (Kaffeekellner & Würstchenwärmer).
  21. Eines schönen Nachmittags, ich bin grad mal wieder tüchtig am schuften,
  22. wie es halt die Art der Zivis ist (ey, wer lacht, kriegt Haue!), da geht
  23. doch plötzlich dieses verdammte Telefon. Ich natürlich ran, melde mich
  24. mit Namen, und höre eine fremd klingende Stimme.
  25. Stimme: "Habt Ihr denn Schnaps da?" Ich: "Klar, wennste welchen mitbringst!"
  26. Stimme: "(Prust!) Weißte, wer hier ist?" Ich: "(Groll) Nee, weißte denn,
  27. wer HIER ist?" Stimme: "(Keuch, stöhn, prust) Hier ist der Josef!"
  28. Ich: "Aaaargh! Mord! Totschlag!"
  29.  
  30. Na warte, Josef, wenn ich das nächste Mal vorbeikomme, saufe ich Dir zur
  31. Strafe Deine ganzen Vorräte weg, hehe...Naja, zumindest den Orangensaft...
  32.  
  33.  
  34. Soweit zum Thema anonyme Anrufe. Das wichtigste Ereignis der vergangenen
  35. Wochen war dagegen der von langer Hand vorbereitete Polterabend unseres
  36. lieben Emmi samt seiner späteren Frau. Es hatte ja einmal so kommen
  37. müssen, und leider war der liebe Emmi sich nicht bewußt, was ihm blühte,
  38. als er CACTUS komplett einlud, ihm die Vorräte wegzufressen und zu -saufen.
  39.  
  40. Die Anreise vollzog sich in vier Autos; nebst Freddy und Freundin waren
  41. auch Tommi und Marcus mit ihrem Anhang gekommen. Wolli, Achim und ich
  42. durften da natürlich nicht fehlen, um das Katastrophenteam zu vervoll-
  43. ständigen. Erstes Hindernis zu unserem Emmi war die weiträumige Absperrung
  44. um das hell erleuchtete Haus und die düster erleuchtete Straße. Das ärgerte
  45. wohl Wolli; ohne auf meine Protestrufe zu achten, fuhr er dicht an die
  46. Absperrung, öffnete den Kofferraum und - ließ die Kacheln hageln!
  47. Ich habe nachgemessen; bestes Ergebnis waren immerhin fünfzehn Meter,
  48. was ungefähr die Entfernung bis zum eigentlichen Haus darstellte.
  49. Die Hausherrin konnte merkwürdigerweise Wollis sportliche Höchstleistungen
  50. nicht richtig würdigen; Minute später nach Beginn des Bombardements kam
  51. die zukünftige Frau Emmerich herangestürzt, duckte sich unter dem
  52. Bombardement und schaffte es in einem gewagten Hechtsprung, Wollis
  53. Kachelinferno zu entgehen. Danach erwies sich Wolli als zäher Verhand-
  54. lungspartner; die gute Frau öffnete schließlich die Absperrung, so daß
  55. Wolli bis ans Haus heranfahren konnte und dort mit unserer Hilfe die
  56. restlichen Kacheln malerisch auf dem unschuldigen Asphalt zerkrümelte.
  57.  
  58. Einen ersten Hinweis auf die Menge der zu erwartenden Genüsse erhielten
  59. wir, als wir uns dem haus näherten. Das Blickfeld wurde hier fast ganz
  60. von einem riesigen Klowagen eingenommen, der in seinen Ausmaßen fast
  61. die Größe von Helgoland erreichte und während des Abends wohl auch die
  62. gleichen Wassermassen zu bändigen hatte. Gegenüber nun fand sich ein
  63. riesiges Zelt, dessen Ackerboden zu Beginn des Abends einen vertrauen-
  64. erweckend trockenen Eindruck machte. Auf dem Weg zum Zelt, wo sich
  65. unser freudestrahlender Emmi aufhielt, machte das gemeinschaftliche
  66. Cactus-Hochzeitsgeschenk die Runde; Linksaußen BETTina (Tommis Freundin)
  67. spielte es geschickt dem Mittelfeldspieler Tommi zu; der landete einen
  68. Tiefpaß zu Stürmer Wolli. Wolli wiederum täuschte zu Marcus an, schoß
  69. das Ding aber mit einer blitzschnellen Drehung dem Libero Guido zu.
  70. Da hatte ich nun das Ding und mußte es einlochen. Also nichts wie mit
  71. sturem Blick aufs Tor marschiert, immer dribbeln, und schließlich der
  72. letzte Kick, genau in Emmis Hand.
  73.  
  74. Was finden die anderen eigentlich schlimmes dabei, ein Kochbuch zu
  75. schenken? Nur, weil Emmi irgendwann wohl mal ein paar Knödel zuviel
  76. gegessen hat, die er jetzt nicht wieder runterbekommt? Er hat sich
  77. dann auch echt artig bedankt; nur seine Frau fragte später nach, ob
  78. das eine Anspielung sei... "Auf was?" fragten wir mit unschuldigem
  79. Augenaufschlag zurück, womit das Thema für uns erledigt war.
  80.  
  81. Das letzte, was wir sahen, als wir ins Zelt gingen, war ein Emmi mit
  82. einem Besen in der Hand, der verzweifelt die Reste von Wollis Rekord-
  83. versuch im Kachelwerfen zu entfernen versuchte.
  84.  
  85. Drinnen fanden wir zielsicher die letzte noch unbesetzte Bank; Marcus
  86. und Tommi gingen natürlich sofort los, um ein Glas mit schäumendem,
  87. braunen Inhalt (nein, keine Cola!) zu erhalten. Alsbald nahte dann
  88. auch Emmis Mutti, eine imposante Erscheinung. Die Ähnlichkeit mit dem
  89. Sohn war unverkennbar; nur Haare hatte Emmi weniger...
  90.  
  91. Die gute Frau war alles andere als ein Federgewicht und hatte schon ein
  92. paar zuviel gekippt, als sie uns ankündigte: "Ich hab schon ´n paar inner
  93. Krone, aber datt dürfter nitt ernst nehmen. Ichab mir jeschworen, heut
  94. auf allen Vieren nach Haus zu kommen, hick!" Leider entdeckte die Frau
  95. kurz darauf ihre zärtliche Ader; kaum hatte sie das Tablett mit den
  96. vielen Gläsern abgesetzt (die leeren stammten wahrscheinlich von ihr),
  97. hatte ich nicht mehr viel zu lachen. Oder lach Du mal, wenn Dir zwei
  98. Zentner im Genick hängen...
  99.  
  100. Komischerweise wurden meine Hilferufe nicht ernst genommen, so daß ich
  101. zu einer anderen Taktik greifen mußte. Ich griff zum naheliegendsten,
  102. und das war in diesem Falle Marcus´ Tina. Den linken Arm um Tina gelegt,
  103. ab und zu ein paar glutvolle Blicke in ihre Richtung, und schon bald
  104. wurde Mutter Emmerich eifersüchtig. Gottseidank war sie kein Schlägertyp,
  105. und so verließ sie nach kurzer Zeit meinen Nacken, um sich einen neuen
  106. Verehrer zu suchen. Puh, das war knapp! Naja, bei meiner Schönheit leider
  107. kein Einzelfall (*** Schönheit nennt der das! HAHAHA! -Wolli- ***).
  108.  
  109. Nach den ersten paar Dutzend Bierchen stieg dann am Cactus-Tisch die
  110. Stimmung rapide an. Selbst die Musik, die wohl Emmis Opa ausgewählt
  111. hatte ("die beliebtesten deutschen Schlager 1950-65") klang nun gar
  112. nicht mal so schlecht. Das äußerte sich in heftigen Schunkelbewegungen
  113. unsererseits, die nicht selten mit einem Umstürzen der Bank endeten.
  114.  
  115. Wollis Reinigung finanzierte davon am folgenden Tag übrigens die
  116. Anschaffung einer zweiten Waschmaschine. Mittlerweile regnete es
  117. nämlich draußen Wasser und innen Bier, nachdem Wolli und Marcus
  118. ein Tablett mit, wie sie sagten "altem Altbier" entdeckt hatten.
  119. Statt das Zeug zu saufen, wurde der Rasen damit gedüngt (Emmi
  120. wundert sich noch heute, warum sein schöner Rasen stellenweise blau
  121. ist!). Da war es nur gerecht, daß Wollis Bank (zusammen mit ihm) genau auf
  122. den "gedüngten" Rasen fiel, hehe...
  123.  
  124. Tina und Marcus entdeckten an diesem Abend auch den endgültigen
  125. CACTUS-Drink. Das Ganze begann, als Emmis Zukünftige mit einem Tablett
  126. Genever ankam. Ich dachte zuerst, die wollte uns vergiften, aber
  127. Marcus überzeugte mich davon, daß man das Zeug sogar trinken kann.
  128. Er und Tina opferten sich dann gemeinsam zur Erprobung des CACTUS-
  129. Drinks. Dazu stellten sie das Glas Genever vorsichtig in einem vollen
  130. Glas Altbier ab; die Mischung sah widerlich aus, war aber trinkbar.
  131.  
  132. Kurze Zeit später war allerdings bei Tina ein starkes Nachlassen der
  133. Schunkeltätigkeit erkennbar; vielleicht war sie schon ein wenig
  134. übertrainiert...Daß sie auf dem Rückweg den Genever fast in Tommis neues
  135. Auto wieder abgelassen hätte, sollte man nicht überbewerten.
  136.  
  137. Auf dem Rückweg kam dann die große Stunde der Cactus-Freundinnen. Die
  138. waren von ihren Freunden vorher vertraglich zur Nüchternheit verpflichtet
  139. worden; bei Zuwiderhandlungen drohte das Anhören des CACTUS-Mega-Mix
  140. (CACTUS #34) nicht unter fünf Minuten.
  141.  
  142. Auch Stachel-Guido war im herkömmlichen Sinne nüchtern; mein Colarausch
  143. (laut Wolli) zählte verkehrsrechtlich nicht. So war ich denn total
  144. überrascht, als Wolli mir den Schlüssel zu seinem kostbaren Auto
  145. überreichte; im allgemeinen bin ich auch als "Crazy Crasher", "Ampelkiller"
  146. oder "Der rasende Tod" bekannt.
  147. Na und, was kann ich denn dafür, wenn alle Ampeln Rot werden, sobald
  148. sie mich sehen? Komisch - fast jeder wird Rot, wenn er mich sieht -
  149. naja, das ist halt der Fluch der bereits erwähnten Schönheit (*** Fängt
  150. der schon wieder davon an! -Wolli- ***).
  151.  
  152. Irgendwie haben wir dann auch die Heimfahrt überlebt; wahrscheinlich
  153. hatte die Polizei alle Straßen abgeriegelt, als sie hörten, daß ich
  154. unterwegs bin. So hatten wir nicht mit Gegenverkehr zu kämpfen (was
  155. wollen die ganzen Autos immer auf MEINER Fahrspur? Sollen die doch,
  156. wie es sich für den Gegenverkehr gehört, rechts fahren!) und kamen
  157. deshalb gut nach Hause.
  158.  
  159. Ich für meinen Teil bin jetzt auf den Geschmack gekommen und melde
  160. mich freiwillig, auf weiteren Polterabenden dabei zu sein (wenn auch
  161. nicht unbedingt als Hauptdarsteller). Eins kann ich aber jetzt schon
  162. für die CACTUS-Usergruppe versprechen: Wir werden wieder dabei sein,
  163. wenn Emmi das nächste Mal Polterabend feiert!
  164.  
  165.  
  166.  
  167. Zum Schluß wie immer ein paar Grüßchen an die wichtigsten Leute dieser
  168. CACTUS-Diskette:
  169.  
  170. MICHAEL KLEIN      - Wir danken Michael Klein und dem Commodore Mini
  171.                      Club Krefeld (Hallo Jürgen!) für die Überlassung
  172.                      der Animation "TheMagician". Tja, mit Geduld und
  173.                      Spucke geht alles - sogar Raytracing!
  174.  
  175. ROGER FISCHLIN     - Hallo Roger, vielen Dank für Deinen neuen Textlister,
  176.                      mit dem wir die Texte anzeigen. Ein neues SUPER-
  177.                      Programm von Roger werdet Ihr übrigens auf einer
  178.                      der beiden nächsten Cactus-Disks finden...
  179.  
  180. WOLFGANG HEISLER   - Wolli hat wieder mal diese Disk fabriziert. Nun sucht
  181.                      er einen preiswerten Bunker, denn die ganzen
  182.                      Stinkbombendrohungen sind auf die Dauer doch lästig,
  183.                      hehe...
  184.  
  185. GUIDO COENEN       - Das bin ich! Von mir stammt die Idee und die
  186.                      Animation mit der Workbench-Hand. Außerdem habe ich
  187.                      die neuen Icons für das Texte-Verzeichnis entworfen
  188.                      und fertiggestellt. Hach, was sind wir heute wieder
  189.                      mal kreativ (*** Kreativ kommt von Kretin! -Freddy- ***)
  190.  
  191. Unsere Freundinnen - Sie sind klein, grün und ohne Stacheln. Das zeigt:
  192.                      CACTUS ist auch auf dem Mars verbreitet.
  193.  
  194. Atari              - Jüngsten Gerüchten zufolge hat sich der letzte ST-
  195.                      Eigentümer Deutschlands im Frühjahr 1989 in
  196.                      Hannoversch-Münden am Netzteil seines Atari
  197.                      aufgehängt, nachdem ihm ein C64 gezeigt wurde.
  198.                      Der C64-Besitzer wurde wegen vorsätzlicher Protzerei
  199.                      verhaftet.
  200.  
  201. COMMODORE          - Allen Bemühungen Commodores zum Trotz haben sich doch
  202.                      noch eine Menge Leute den Amiga zugelegt. Ein Wunder!
  203.  
  204. Allen, die uns
  205. erwähnen           - Haut in die Tasten, Jungs! Noch heute müssen zwei
  206.                      positive Kritiken über Cactus geschrieben werden!
  207.                      Jegliche Zuwiderhandlung wird mit CACTUS-Disks nicht
  208.                      unter drei Stück bestraft...
  209.  
  210. Allen, die uns
  211. unterstützen       - Wir danken insbesondere den folgenden Firmen für ihre
  212.                      großzügige Unterstützung und ihren guten Service
  213.                      (in alphabetischer Reihenfolge):
  214.  
  215.                      APS electronic, Sonnenborstel 31, 3071 Steimbke
  216.                      ELMSOFT, Schmiedeberg 12, 3308 Königslutter
  217.                      Herrmanns & Kommelter, Vom-Bruck-Platz 45, 4150 Krefeld
  218.  
  219.  
  220.                           Schlußwort:
  221.                           -----------
  222.  
  223. Geld- und Sachspenden und Heiratsanträge sind jederzeit willkommen!
  224. (Heiratsanträge bitte mit Bild; Geld und Sachen nehmen wir auch ohne;
  225. so großzügig sind wir trotz fortgeschrittener Verkalkung noch.)
  226.  
  227. Ach, nochwas: Kennt jemand zufällig die Adresse von Dagobert Duck? Wir
  228.               bräuchten mal ein paar Baupläne für einen Geldspeicher,
  229.               weil ja mit PD sooooo unheimlich viel Geld zu verdienen
  230.               ist. Wer kennt übrigens einen preiswerten Sargtischler?
  231.               Die beiden Cactus-Mitglieder, die Anfang des Jahres
  232.               verhungert sind, fangen allmählich an zu stinken...
  233.  
  234.  
  235. GUIDO, der Stacheligste Stachelige.
  236.  
  237.                                           Euer Redakteur Guido
  238.  
  239.